Ein schwerer Abschied, Ankern in der Sperrzone vor Dubrovnik, Besuch von der Küstenwache und andere neue Begegnungen!

Der Wecker schrillt uns morgens um viertel nach fünf aus den Träumen. Alena und Philipp packen gerade ihre letzten Sachen zusammen als ich schlaftrunken aus der Koje taumle. Ist es wirklich schon das Ende der Zeit zu viert?

DER LETZTE ABEND FÜHLTE SICH DOCH EIGENTLICH NACH DEM BEGINN EINER WUNDERBAREN ZEIT MIT DER BESTEN CREW AN

Mit kugelrunden Wampen, gefüllt mit der leckersten Carbonara die ich je gegessen habe springen wir vier ins Wasser! Sch!%&§?! ist das Wasser kalt! In die Bucht von Cavtat strömt abwechselnd kühles und warmes Wasser. „Ahhh, ohhh, verdammt … … oh! Hier ist’s wieder warm!“ hört man einen jeden von uns jauchzen. Gut, dass wir uns zuvor mit Thermosflaschen voller Cuba Libre und einem Fenderkettenring für den Sonnenuntergang vorbereitet haben. Im kleinen Fenderkettenring findet jeder schnell, in Mutter Naturs Badewanne seinen Platz zum Sundowner. Der Cuba Libre wärmt uns von innen wenn wieder mal eine kalte Strömung um Beine und Bäuche kriecht. Nachdem wir alle Thermosflaschen ausgetrunken haben und die Sonne schlafen gegangen ist geht’s ab auf die Badeplattform zum Duschen.

DUSCHEN AN BORD IST SO EINE SACHE …

… da man eigentlich immer recht sparsam mit dem endlichen Süßwasser beim Segeln umgehen sollte gibt’s keine endlos-Wellness-ich-singe-eine-Dreiviertelstunde-beim-Duschen-Behandlung! Rein ins Meer, raus aus dem Meer, einseifen, rein ins Meer, raus aus dem Meer, mit Süßwasser abduschen. Das ist die Prozedur. Klappt sehr gut! Über die Zeit hinweg habe ich bemerkt das es wesentlich sinnvoller ist die Spülung oder Haarkur wegzulassen, denn die sorgt eigentlich nur dafür das alles verfilzt. Ohne diesen ganzen Kladderadatsch ist man besser bedient. Die Haare sind, auch wenn man sie nur mit Shampoo und Meerwasser wäscht, danach kurz mit Süßwasser auswäscht unglaublich weich und verfilzen nicht. (Ist oft ein heiß diskutiertes Thema bei den Mädels, die ihre ersten Törns z.B. mit Join the Crew bestreiten.) Keine Gewähr, kann auch sein das es nur bei meinen Haaren so ist 😉 – so, genug Beautytutorial!

Wir waren ja eigentlich beim letzten Abend mit Philipp und Alena. Frisch geduscht, ein paar Cuba Libre und Karlovacko Radler später torkeln wir fröhlich angeschickert die vier Stufen in den Salon zum abendlichen Zähneputz- und Gute-Nacht-sagen-Ritual hinunter. ELMO wiegt uns sanft in den Schlaf.

Das wunderschöne Städtchen Cavtat

ERNSTHAFT JETZT?! ABSCHIED NEHMEN?

Die beiden stehen mit leichtem Gepäck in ELMOs Cockpit. Matthias sitzt abfahrbereit in Baby-ELMO (So heißt seit Alenas und Philipps Besuch nun unser Dinghi). Für die zwei beginnt Urlaub Teil 2, denn für sie geht es mit einem ACHTUNG! 9€ Flug, den Matthias erspäht hat weiter nach Straßburg, wo sie von Jan-Thore und Anna für einen weiteren Urlaub auf Sardinien eingesammelt werden. Philipp steigt nach einer langen Umarmung auch in Baby-ELMO. Es ist so weit. Bye bye ihr tollen Herz- und Seelenmenschen! – Das ist echt mies! Philipp und Matthias fahren knatternd von dannen. Philipp macht eine Lach-jetzt-Geste in meine Richtung und ich fang an zu heulen. Alena und ich rauchen uns noch eine letzte Tschüss-Zigarette. Ich versuche die Tränen runterzuschlucken. Ich glaub wir finden es alle irgendwie seltsam. Ich für meinen Teil realisiere gerade das es eine lange Zeit sein wird, bis wir beide wiedersehen werden, was ich momentan echt richtig doof finde! Schon kommt Matthias zurückgeknattert, macht meinen Plan zunichte Alena nicht gehen zu lassen um Philipp wieder zurück auf ELMO zu lotsen und dann einfach ganz schnell Anker auf zu gehen und raus aufs offene Meer … hups … beste Freunde entführt … oh wie schlimm … jetzt müsst ihr einfach 1,5 Jahre mit uns weitersegeln. Ja, Kopfkino ist manchmal so schön!

Nix da – Matthias sammelt Alena und meinen letzten Strohhalm ein und bringt Alena zu Philipp an Land. Die beiden werden nicht aus unerklärlichen Gründen und unglücklicher Weise ihren Flug nach Straßburg verpassen.

Ich bleib an Bord und wink hinterher, mache mir Gedanken ob ich überhaupt Besuch die nächsten anderthalb Jahre haben will, wenn dieses Abschiednehmen dann auch immer wieder sein muss.

Nach ein paar Stündchen und dem Hochladen von Alenas Gastbeitrag geht’s wieder. Ein kleines Mittagsschläfchen lässt uns zu Kräften kommen. Wir sind bereit für unsere Erkundungstour in dem kleinen Städtchen Cavtat. Wir schmeißen uns mit Sack und Pack in Baby-ELMO.

WEIT KOMMEN WIR NICHT, WIR BLEIBEN AUF DER SEATRAMP HÄNGEN

Die 46er Bavaria ist eben mit Nina, Lena und Mario in die Bucht gekommen. Nina und Mario wollen mit der SeaTramp um die Welt. Sie haben vor 8 Wochen in Spanien mit ihrer Reise begonnen. Lena ist Ninas süße, neunjährige Tochter und verbringt die Hälfte ihrer Sommerferien auf der SeaTramp. Wir kommen schnell ins Gespräch, trinken ein Bierchen mit Nina und Mario, dürfen die SeaTramp von innen besichtigen, staunen über den Salon-Tanzsaal, die Werkstatt und das Platzwunder, welches nur 3 Meter Unterschied zu ELMO ausmachen.

Die SeaTramp-Crew hatte einen nicht ganz so schönen Start wie wir. Ihnen wurde in Italien der Außenborder samt Dinghi gestohlen. Alles war an einem Betonpfahl festgekettet, der kurzer Hand ebenfalls von den Langfingern rausgerissen wurde. Nina und Mario hatten wohl auch schon ein paar Tage und Nächte, an denen es Mutter Natur nicht ganz so gut mit ihnen meinte. – Wir hoffen sie können sich jetzt im schönen Kroatien entspannen und alles genießen.

Lena und Nina von der SeaTramp

Jetzt geht es aber wirklich nach Cavtat!

Wir strolchen durch die Gassen, lachen mit Jungs, die am Straßenrand sitzen und uns Bootstouren verkaufen wollen, schwitzen und erkunden die Gegend. In einer kleinen Kirche stand ich mit offenem Mund vor den riesigen Ölgemälden. Später sah man zwei Konfessionslose, die Kerzchen für ihr anfängliches Glück einer Auszeit unter Segeln anzündeten. Die kleine Stadt sah schon von See sehr schön aus, weswegen ich zuvor die Kamera eingepackt hatte. Nachdem ich das fünfte, wunderschöne Motiv für die Ewigkeit festhielt sagte mir der Bildschirm „No Memory Card!“ Neeeeiiiin! Anfängerfehler ;). Wir lassen uns die gute Laune nicht verderben und spazieren weiter durch die Pinien- und Kiefernwälder, die unheimlich gut duften. In Köln hebte sich immer nur eine Augenbraue von Matthias wenn ich mal wieder den Versuch startete spazieren zu gehen. Hier stiefelt er neben mir her und verkündet nun mit stolz geschwellter Brust wie schön er Spazierengehen findet.

Im kleinen Supermarkt sind wir übermannt vom Angebot, stehen vor den mit Produkten zum Brechen gefüllten Regalen und wissen gefühlte 4 Stunden nicht was wir alles konsumieren sollen oder doch lieber nicht.

Wir bleiben noch einen weiteren Tag in der Bucht, wollen schlafen, schwimmen und rumgammeln, ein wenig in Cavtat spazieren gehen – mit der Kamera!

Wunderschöne Skulpturen am Eingang des Mausoleums der Familie Racic

So kommen wir am Sonntag Nachmittag im Hafen an einer riesigen vespagrünen Yacht vorbei. Eine Brente 80, von Michael Schmidt. Matthias kann sich nicht satt sehen am Design, erspäht den Erbauer der Yacht darauf und bekommt prompt noch einen Tipp zum Polieren der Niroaufbauten für ELMO, denn der hat ein paar kleine Flugroststellen von den letzten Segeltagen. Ich will unbedingt diesen Berg in Cavtat erklimmen. Hatte mir vorher im Internet einiges über den Ort angelesen und vermutete auf seiner Spitze ein Amphitheater. Als wir mit viel Fluchen über die Mittagshitze und brennenden Waden am höchsten Punkt ankommen finden wir uns auf einem Friedhof wieder. Hm … ein unheimlich schöner Friedhof. Denn von hier oben kann man über das Meer schauen. Herzstück des Friedhofs ist mit all seiner Pracht das Mausoleum der Familie Racic. Ein Jugendstil-Kunstwerk aus weißem Stein von der Insel Brac. Der Kroatische Bildhauer und Architekt Ivan Mestrovic erbaute es 1921 – nur aus dem Werkstoffen Stein und Bronze, nicht mal Holz wurde in irgendeiner Art und Weise beim Bau verwendet.

Friedhof mit Aussicht auf Meer!

Etwas geflasht gehen wir den Weg bremsend hinunter. – Fast anstrengender als rauf. Um uns herum huschen kleine schwarze Eichhörnchen und geben lustige Geräusche von sich während sie zwischen den Pinien hin und her fliegen.

Am nächsten Tag haben wir ein wenig das Gefühl, dass wir bald einen 2. Wohnsitz in der Cavtatbucht anmelden könnten und haben Hummeln im Hintern. Die Insel Lokrum (hier steht der eiserne Thron aus der Serie Game of Thrones rum) und Dubrovnik liegen ja quasi direkt neben der Haustüre. Motor an und rüber! Zum Segeln reicht leider der Wind nicht – der ist momentan Mangelware hier. Auf der Insel Lokrum angekommen treffen wir die SeaTramp wieder. Nina und Mario erzählen uns über Funk, es würde 90 Kuna pro Person kosten nur um auf die Insel zu kommen. Für ein Bild auf dem eisernen Thron 180 Kuna bezahlen? Nee, dann lieber die Mäuse in Bojen- oder Marinageld umwandeln und weiter nach Dubrovnik ziehen. Jetzt kann Matthias einen Punkt auf seiner Bucket-List abhaken. Wir fahren im eigenen Boot, nicht nur einmal vor den Stadtmauern Dubrovniks auf und ab! Vor dem Altstadthafen stehen ein paar Segler, die dort ihren Anker geworfen haben. Wir fragen uns, ob das jetzt legal oder illegal ist, würden unseren Anker sehr gerne daneben legen, denn was ist besser als mit der mobilen Wohnung auf der Pole Position direkt vor den Türen Dubrovniks zu stehen?

Dubrovnik von See

Dinghi startklar machen und direkt in der Stadt! Das wär spitze! Wir versuchen den Hafenmeister über Funk zu erreichen – 20 mal! Nun kennen uns alle Boote, die auf Kanal 16 und 09 sind und um Dubrovnik rumschwirren. Über das Telefon und 10 Ecken klappt es auch nicht wirklich. In keiner Seekarte, die wir uns anschauen, finden wir etwas, das gegen das Ankern vor Dubrovnik sprechen könnte. Unser Track sieht mittlerweile aus wie ein blauer Teller auf dem ein Haufen roter Spaghetti liegt. Die Internetforen sind durchforstet nach Info. Alles was wir jetzt wissen ist – es könnte sein das wir 4€ pro Bootsmeter oder 500€ Strafe blechen müssen. Weit genug von Badezone und Ankerverbotsschild weg werfen wir den Anker. Der sitzt auch zum Glück nach dem zweiten Anlauf. Wir hocken im Schatten auf ELMO und warten ob einer zum Abkassieren kommt. Ein Pärchen aus der Schweiz kommt nach einer halben Stunde mit ihren zwei kleinen Jungs aus der Stadt wieder. Sie nehmen mit ihrem Dinghi Kurs auf eine Bavaria die vor uns liegt. Matthias fängt sie ab und fragt nach was sie für Erfahrungen gemacht haben. Merit und Dan können auch nur vermuten. Sie laden uns auf ihre 46er Tortola 2.0 ein, damit die beiden kleinen Jungs nicht in der Mittagshitze braten müssen. Etwas später schwimmen wir rüber und trinken kühlen Eiskaffee, unterhalten uns eine Weile, eine Bootsführung wird gemacht, Matthias versucht Dans Internetprobleme zu lösen, wir bekommen eine Eintrittskarte für die Stadtmauer geschenkt und schwimmen eine Runde mit den Jungs.

King’s Landing – wir kommen!

Auf geht’s in die Stadt – nach Dubrovnik. Frisch geduscht, in frischen Klamotten versuchen wir den Außenborder ins Dinghi zu hieven. Das Meer ist nicht mehr ganz so ruhig wie wir es vorfanden als wir den Anker warfen. Drei große Wellen, ELMO schaukelt sich schön auf. Boote haben irgendwie immer die Angewohnheit sich quer zu den Wellen zu drehen und sich dann extrem aufzuschaukeln, sodass man Tango von der einen auf die andere Seite des Bootes tanzt! Nach den drei großen Wellen ein paar Sekunden Ruhe. Yeah! Wir haben es geschafft! Der Außenborder hängt an Baby-ELMO! Während wir die Einfahrt des Altstadthafens passieren tanzt ELMO in den Wellen auf und ab. Uns ist ganz schön mulmig zu mute. Glasklares Wasser säumt die Hafeneinfahrt und den Altstadthafen von Dubrovnik, wir können Seeigel und Fische, Schnecken sowie Steine erkennen. Dinghi verzurrt jetzt nur noch durch den Hinterhof eines Restaurants durch, den Köchen bei der Zwischenzigarette nett Dobar dan! entgegenrufen, den weiteren Weg von eben diesen gesagt bekommen, an den Toiletten des Restaurants vorbei, durch den Saal und schon stehen wir an dem Ort, an welchem wir schon vor einem Jahr hervorragend gespeist haben. Wir versuchen die Tourimeilen zu meiden und schieben uns durch die süßen Seitengässchen.

Seitengassenblick

Dubrovnik zieht einen in Sekunden in seinen Bann. Alte massive Steine, wunderschöne sandgelbe Häuser mit rot-orangenen Ziegeldächern, eng an eng. Der Boden schon so abgestumpft und sanft von den vielen tausenden von Füßen, die sich über Jahre hinweg durch die Gässchen trampeln. Man möchte die ganze Zeit barfuß laufen. An jeder Ecke entdeckt man kleine Kunstwerke. Mal aus Gießharz gegossen, aus Draht gefertigt oder mit feinsten Linien gezeichnet. Die Bilder eines Landschaftsmalers rauben mir im Vorbeigehen die Luft, so detailliert, so unglaublich realistisch! Alles zieht wie ein Vignettenfilm an mir vorüber, denn wir sind auf dem Weg zu einer Stelle an der wir einen Blick auf ELMO erhaschen können. Wir wissen nicht recht, wie sich das Meer verhält, denn wir sind umgeben von unglaublich dicken aber schönen Mauern. ELMO und das Meer haben sich ein wenig beruhigt sehen wir …

Caution!!!

Altstadtromantik

Typolastiger Vignetteneindruck

… später werden wir erfahren das wir nur die Zeit zwischen den großen Wellen abgepasst haben

Beruhigt ringen wir uns dann doch aufgrund des Magenknurrens zu einem Abendessen in der Stadt durch. Wir sitzen gerade und trinken unser erstes kühles Getränk in der brütenden Hitze als Matthias eine weitere Seekarte auf dem Telefon öffnet. „Wir haben mit ELMO mitten in einer Sperrzone geankert“ sagt er entgeistert und schaut mich leicht panisch an. Die Bedienung kommt mit unserem Essen um die Ecke und wir, wir haben eigentlich keinen Hunger mehr in diesem Moment. Schnell schlingen wir das Essen bis zur Hälfte runter, lassen uns den Rest einpacken, hechten im Laufschritt zu Baby-ELMO und brummen durch die Ausfahrt des Altstadthafens auf ELMO zu. Der hat sich ganz schön aufgeschaukelt und kommt fast gar nicht mehr zu Ruhe. Ganz schön bedrohlich wenn man auf zwei Quadratmetern aufgeblasenem Gummi neben 11 Meter hüpfendem GFK versucht, die Badeplattform hinunterzudrücken um daraufzusteigen, während die Wellen die Badeplattform immer wieder nach oben manövrieren. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie schaffen wir es mit einem beherzten Sprung aus dem Dinghi wieder auf ELMO. Den Außenborder bekommen wir bei dem Wellengang nicht mehr ab. Baby-ELMO samt Außenborder hinterherziehen, Anker auf und schnell weg hier!

Wieder finden wir uns in der Bucht von Cavtat ein. Immer noch Flaute. Aber wir beschließen am nächsten Tag nach Molunat zu fahren.

Zurück nach Cavtat

BUCHTKINO MAL ANDERS!

Molunat ist ein kleines Dorf mit vielen Pensionen, Ferienhäusern, zwei Campingplätzen, einer Bar und einem Supermarkt. In einer riesigen Bucht sind wir fast alleine. Das Wasser ist so klar, dass ich den Anker auf den Boden aufschlagen und die Sandwolke, die er verursacht, sehe, während ich 12 Meter darüber die Ankersicherung einlege.

Den Anker noch nicht ganz eingefahren, macht sich die Polizei längsseits an ELMO fest.

Hierzu muss man wissen, dass Molunat die letzte Bucht ist bevor Montenegro beginnt. Molunat liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen den beiden Zollstellen, an denen man in das jeweilige Land ein- und ausklarieren kann. Cavtat (da wo wir her kommen) ist der letzte Hafen in dem man in Kroatien ausklarieren kann, liegt ungefähr 2-3 ELMO-Stunden entfernt. Molunat darf man nur noch in Notfällen anfahren wenn man schon ausklariert hat oder wenn man noch ein Bleiberecht in Kroatien hat und immer noch einklariert ist. Selbiges gilt für die Schiffe, die aus Montenegro kommen, die müssen auch erst in Cavtat einklarieren bevor sie die Bucht in Molunat anlaufen. Die Grenzkontrollen sind recht heftig. Jedes Boot, was hier seinen Anker wirft wird überprüft, so auch wir. Matthias, natürlich bestens vorbereitet, zeigt die Bootspapiere den beiden Jungs von der Küstenwache. Diese werden freundlicher, lachen sich schlapp als Matthias ihnen erzählt das sie Kopien unserer Ausweise mitnehmen können, erfreuen sich über die Papierorganisation und Korrektheit der deutschen Segler, wünschen uns einen guten Aufenthalt und zischen winkend ab.

Unsere Nachbarn in Molunat

Illegale Einwanderer haben die Jungs von der Küstenwache hier zu Hauf, auch wenn die Einwanderer das häufig nicht wissen

Ist man illegal hier, zahlt man eine ganz schön saftige Strafe. 2000 Kuna pro Person + 500 Kuna Steuern, das macht 270 € pro Person und 67 € Steuern!

Wenn man bedenkt das die meisten Segelyachten mit 6-8 Personen bestückt sind, ist das schon eine enorme Geldquelle. Jeden Tag sahen wir mehrere Boote kommen, Anker werfen, dann kamen die Jungs von der Küstenwache und ein paar Minuten später ging der Anker wieder auf und der Segler zog, um einige Kunas erleichtert, wieder ab. Ein Italiener, der anscheinend kein Bargeld an Bord hatte, bekam sogar einen Küstenwachen-Shuttleservice zum Geldautomat, der womöglich in Cavtat war.

Schnibbeln in der Abendsonne

Matthias und ich haben beschlossen, dass wir den Kroaten nicht das Geschäft kaputt machen wollen in dem wir alle Yachties warnen, denn Kroatien war ein wunderbarer Start, die Kroaten waren immer sehr nett zu uns, alles war superdobro! Doch Ausnahmen bestätigen die Regel! – Außer eine Segelyacht kam an uns vorbei und grüßte nett, diesen gaben wir die sehr geldsparende Information weiter. Wobei wir uns echt fragen ob keiner die Revierführer liest?! – Denn dort muss die Information doch auch in allen erdenklichen Sprachen drin stehen. Daher haben wir sie ja auch. Egal. Heute hat Matthias diese Information in die Seekarte bei Navionics eingetragen. Ich hoffe wir ruinieren den Jungs von der Küstenwache jetzt nicht das Geschäft 😉 !

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