Der Anfang vom Ende unserer Glückssträhne?!

Eine Nacht verbringen wir noch in dieser wunderschönen Bucht in Molunat. Es ist unsere Bucht – hier fühlt man sich einfach wohl!

Am Freitag morgen den 04.08.2017 brechen wir in Molunat auf, zurück nach Cavtat. Wir müssen ausklarieren, uns im schönen Kroatien abmelden um weiterziehen zu können.

UNSER ZIEL FÜR HEUTE HEISST MONTENEGRO!

Als wir nach ca. 2 Stunden den Zollpier in Cavtat erreichen steht uns eine weitere Premiere bevor. Römisch-katholisch Anlegen – heißt, bevor wir den Pier mit unserem Heck erreichen 3 Bootslängen vorher Anker vorne raus, langsam mit ELMOs Hintern auf die Pier zufahren und im besten Fall 2 Meter vorher die Heckleinen an Land verzurren.

Um den Yachtbesitzern ein wenig die Geldbörsen zu erleichtern, vielleicht auch damit die Yachties ihre letzten Kunas loszuwerden, verlangen die Jungs an der Pier 100 Kuna wenn wir unsere Leinen an sie übergeben, damit sie die Leinen einmal durch einen Ring ziehen und wieder an uns zurück geben. Problem – wir haben keine 100 Kuna mehr nur noch 50! Matthias muss seine Mulittaskingfähigkeiten unter Beweis stellen. Während ich vorne am Bug stehe und die Ankerwinsch betätige muss Matthias rückwärts fahren, zwischen 2 Booten einparken und die Leinen festmachen. Mal sehen ob das klappt – denken wir uns und beginnen das Manöver. Alles klappt wie besprochen, nur nicht die beiden Leinen, die muss Matthias dem Pier-Boy übergeben und wir hängen mit 100 Kuna im Dispo. Nicht schlimm, denn so haben wir ein wenig Zeit. Zeit den letzten Müll zur Tonne zu bringen, ein wenig durchzuatmen, denn mir geht’s an diesem Tag irgendwie nicht besonders gut. Matthias tapert zum Geldautomat damit wir unsere Schulden begleichen können. Weniger als 200 Kuna kann man nicht abheben, somit ist es meine Aufgabe das Restgeld zu verblasen. Die Bootspapiere unterm Arm geht Matthias zum Zoll sowie zur Hafenmeisterei und klariert uns aus. Jetzt schnell – denn ich bin nur noch ein paar Minuten legal in Kroatien und darf, wenn ich ausklariert bin ELMO und somit Deutschland (weil ELMO unter deutscher Flagge fährt) nicht mehr verlassen. Im Konzum klemme ich mir zwei Sixpacks Wasser unter die Arme und eine Tüte gesalzene Chips – nur das Wichtigste versteht sich! 😉 Die Chips muss ich schweren Herzens an der Kasse liegen lassen, denn die 100 Kuna reichen nur noch für 2 Sixpacks.

Jetzt sind wir bereit und bereisen das dritte Land auf unserer Liste. Das erste Mal fahren wir mit ELMO aus der EU. Funky fact: Obwohl man in Montenegro mit dem vertrauten Euro bezahlt, ist Montenegro kein Mitglied der EU, sie haben nur keine eigene Währung.

Wir freuen uns und machen los. Kroatien verabschiedet uns von seiner schönsten Seite! Gerade auf dem offenen Meer, tauchen direkt neben ELMO zwei Delfine auf, die uns ein paar Meter begleiten, viel zu kurz um einen Schnappschuss zu erhaschen, aber lang genug um ihnen für den schönen Rauswurf zu danken.

Bei der Arbeit

Die Fahrt verläuft sehr ruhig, wir können nicht segeln. Wir haben gerade mal ein paar Knoten Wind von hinten, genau so viel, wieviel ELMO fährt, somit haben wir Windstille und schwitzen uns unter dem Bimini (Schutz über dem Cockpit, wo wir uns während der Fahrt aufhalten) einen ab. Ein paar Stunden später erreichen wir montenegrinische Gewässer! Eine gelbe Signalflagge, die Q-Flagge, muss an Backbord (links) gesetzt werden. Das bedeutet das alle der Crew gesund sind und im Land einklarieren wollen. Ich übernehme das Steuer, Matthias geht zu den Wanten, er holt die kölsche Flagge runter und zieht die Q-Flagge hoch.

Es gibt einen dumpfen Rumms!

Wir können den Rumms nicht wirklich zuordnen. Ein paar Augenblicke später sehen wir nur noch irgendetwas glitzerndes an uns vorbei ziehen. Müll! Welcher A$%&! Wirft einfach so seinen Müll ins Meer? Die Einfahrt der Bucht von Kotor liegt vor uns. Wir fahren zwischen alten Befestigungsanlagen durch, sehen die Durchlässe für die Geschütze aus dem Krieg. Das ist schon ein seltsames Gefühl wenn man bedenkt das der blutige Konflikt hier noch nicht allzu lange vorbei ist und man als Kind in der Tagesschau die Bilder sah. Bedrückend.

Nun ja, mit kürzlich gemischten Gefühlen bemerken wir, dass es ELMO nicht wirklich gut geht. Ihn schüttelt es plötzlich, alles vibriert. Das ist sehr seltsam. Was ist passiert? Matthias geht sichtlich aufgeregt die Treppe zum Salon runter, klappt diese nach oben, denn darunter befindet sich ELMOs Herzstück – der Motor. Der hatte gewaltigen Schüttelfrost!!! Irgendetwas war los! Hatten wir uns was in den Propeller gefahren? Mitten in der Einfahrt der Bucht von Kotor zieht sich Matthias sein Meerjungfraumann-Kostüm an um ELMO von unten zu besichtigen. Der Schwell klatscht gegen ELMOs Heck. Boote fahren an uns vorbei. Keine wirklich guten Bedingungen um unter ELMO zu tauchen. Ich steh hinter dem Steuer und schaue abwechselnd ob wir irgendwo hin driften und ob ich Matthias noch sehen kann. Er kommt nach Luft japsend wieder hoch. „Gib mir mal bitte das Segelmesser! – Ich muss da noch mehrfach runter, da hängt ne riesige Plastiktüte im Propeller!“ Na super! Das blaue Plastikmonster an Bord gehievt nehmen wir Kurs auf Zelenika zum Einklarieren. Wir möchten nun endlich an einer Boje festmachen oder ankern. Seit 8 Uhr sind wir unterwegs, haben die ganze Zeit Programm.

Arbeitsteilung

Jetzt ist es 17:00 Uhr. Alle Bojen um Herceg Novi sehen echt mies aus. Getreu dem Motto „Oben hui, unten pfui“ klemmen Leinenknäuel in riesigen Ballen, gemischt mit Muscheln und Schmutz daran. Keine Ringe in denen man sich unter der Boje festmachen kann. Sind wir von Kroatien verwöhnt? Wahrscheinlich! Die letzte Boje, die wir uns anschauen liegt in direkter Blickrichtung auf den Stadtpier von Herceg Novi. Da sind noch Plätze frei rufe ich zu Matthias ans Steuer. Also ab an den Stadtpier! Mittlerweile haben wir 19:00 Uhr, wir liegen fest! ENDLICH! Zwei Mooringleinen vorne, zwei Heckleinen hinten, Strom und Süßwasser in rauen Mengen! Yeha! Morgen kann ich ELMO sauber machen, denn schon wieder hat der Kleine eine Salzkruste und ist etwas dreckig. Wir sitzen mit Marko, dem Hafendude im Cockpit und besprechen die Formalien als wir abchecken wo der nächste Telekomladen für neues Internet ist, kommt eine 46er Dufour unter französischer Flagge eingelaufen. Sie wird wohl einen der vier freien Liegeplätze rechts neben uns bekommen. Ich halte mich gerade etwas zurück denn bei solchen Manövern bin ich in der Vergangenheit immer mit einem Fender nach vorne gerannt um falls notwendig ELMO von gerade parkenden Booten abzufendern. Heute morgen noch wurde ich genau dafür in Cavtat belächelt als ein Österreicher mit seinem kleinen Motorboot, mit drei Meter Abstand neben uns fest machte. Ich schwöre hiermit hoch und heilig, dass ich in Zukunft immer wieder mit einem Fender bepackt auf dem Deck stehen werde, auch wenn ich immer wieder müde belächelt werde!!! Denn was nun passiert ist grobe Sch!§$%&/!!!!!!!!!! Ich merke, dass die Französin unserem ELMO doch recht nahe kommt, hechte nach vorne, Matthias ebenfalls, keine Zeit mehr Fender abzubändseln. Ich versuche die Französin mit aller Kraft wegzudrücken, Matthias ist auch endlich vorne angekommen.

Den Kampf zwischen Mensch und Maschine gewinnen wir nicht. Es knallt!

Für uns ein markerschütterndes Geräusch! NICHT DEREN ERNST?! Vier Liegeplätze frei, kein Wind, keine Welle und dieses Boot knallt mit seiner schärfsten Kante in die unmöglichste Stelle, die man bei einem Boot treffen kann?! Vorne, auf der Steuerbordseite, wo ELMO nun wirklich sehr schmal ist. Plötzlich ist es totenstill. Matthias sitzt, den Kopf in die Hände stützend, auf dem Vordeck. Ich stehe entsetzt daneben, kann das nicht fassen. Bug- und (man halte sich bitte fest) heckstrahlrudernd machen die französischen Italiener neben uns fest! Zuvor hatten wir nie etwas von einem Heckstrahlruder an Segelbooten gehört! Dieses Boot hätte, im Gegensatz zu anderen Seglern auf dem Teller drehen können! An Land schüttet die Skipperin noch mehr Salz in die Wunden, als sie erzählt, dass sie so feste Gas geben musste weil ihr Gashebel so schwergängig wäre. Wir versuchen gerade alle Emotionen bei uns zu behalten, was echt schwer ist weil wir fünfvorplatzen sind! Wir merken an, dass sie gerade ihren blöden Luxusbomber in unser ein Monat altes Schlafzimmer und auch damit in unser Zuhause geparkt hat! Sie sieht zum Glück ihr Falschparken ein und unterschreibt das Unfallprotokoll. Alle weiteren nervenden Auseinandersetzungen lasse ich jetzt hier besser außen vor, sonst schreib ich mir die Finger wund und werde mit jedem Buchstaben nur noch wütender! Von außen sieht der Schaden nicht ganz so groß aus. Neun Zentimeter lang, aber das Gelcoat ist geplatzt. Ich versuch Matthias zu beruhigen. Wir sind ja Optimisten und hoffen, dass es nur oberflächlich ist. Marko versucht mit gebrochenem Englisch zu helfen und freundlich zu sein. Es tut gut das er da ist. Freitags abends um 20:00 Uhr erreicht man keine Versicherung mehr, weder in Deutschland, noch in Frankreich. Der Mann der Skipperin versichert uns, seiner Versicherung Bescheid zu geben und eine Email zu senden. ELMO bekommt ein großes Pflaster aus der Klebefolie, die eigentlich die Backup-Bootsbeschriftung war und Panzer-Tape.

Risse im Gelcoat // Die Tricolore der Franzosen diente als Fender

Spät gehen wir nach diesem desaströsen Tag schlafen! Am Morgen stehen Matthias und ich mit allen Fendern, die wir haben auf der Steuerbordseite als das Chaoskommando neben uns ablegt um nichts ihrer wertvollen Zeit zu verlieren wie sie vorher sagten. Ich kniersche mit den Zähnen, weil wir jetzt den Mist am Hintern haben und womöglich komplett aus unserem Zeitplan sind, was unsere Route auf die Kanaren im Winter betrifft. Marko ist zuckersüß zu uns und gibt viele Tipps, erlaubt uns etwas länger als eigentlich abgemacht dort liegen zu bleiben um Wasser zu tanken, einzukaufen, alles in Ruhe zu erledigen und vor allem ELMO sauber zu machen.

Atemberaubende Landschaft hier!

Etwas angehauen aber froh mehr als 10 Schiffslängen von anderen Booten entfernt zu sein motoren wir weiter. Delfine grüßen uns mit ihrer Rückenflosse und schwimmen vorbei. Eine kleine Insel mit Kloster, mitten im Meer zieht links an uns vorbei. Wir suchen gegen Nachmittag nach einem geeigneten Ankerplatz. 10 mal werfen wir den Anker in vier verschiedenen Buchten, nie hält er. Alles was wir wieder hoch ziehen ist jedes Mal ein riesen Haufen Matsch! Ich hab das Gefühl das wir bei unserem momentanen Glück heute keinen Ankerplatz mehr finden. Beim 11. Mal hält er! Heureka! Baden will ich nicht. Das Wasser ist trüb und häufig schwimmt irgendein Mist an uns vorbei. Und wenn es kein Mist ist, ist es eine Fischreuse. Aber in den meisten Fällen ist es Müll, der im Meer liegt. Echt schade!

Verrückte Farbkombinationen gibt es! Pastelltöne und Goldschimmer!

Matthias findet Abends den Grund für unser Unglück! Das Fehlen der kölschen Flagge! Das muss der Auslöser allen Übels sein!

Mit dem Einholen der Flagge hat unsere Pechsträhne begonnen! Also bloß wieder rauf damit und nie wieder runter! Am Sonntag wollen wir weiter. Ich hatte ein paar Bilder eines Seglerpärchens gesehen, die ein paar Tage zuvor in Kotor waren und die sahen sehr, sehr schön aus, also überredete ich Matthias dort hin zu fahren, was nicht allzu schwer war. Vor Kotor ankerte ein riesiger Pott – Kreuzfahrer. Auch die waren hier zu finden. Mit offenem Mund fuhren wir an der Rhapsody of the Seas vorbei. Klein ELMO sah wahrscheinlich aus wie eine Fruchtfliege neben diesem Pottwahl!

Blockiert die Einfahrt nach Kotor

Wir liegen in der Bucht, die von allen Seiten mit wahnsinnig hohen Bergen eingerahmt ist, vor dem Stadttor. Man könnte meinen man wäre in den Alpen. Rechts von uns ein altes zerfallenes Hotel aus Sowjetzeiten. Leider abgesperrt, so machte ich mich nicht auf um das Hotel in meine Lost-Places-Foto-Liste einzureihen. Hinter uns ein Siedlungsviertel, den Berg hoch gebaut, links von uns der Zugang zum Meer, mit kleinen Anlegestellen, Kirchen und Dörfchen rechts und links. Vor uns klettert die Stadtmauer von Kotor den Berg extrem steil und unförmig hoch, sie umrankt die vielen kleinen rot geziegelten Steinhäuschen. Wenn man seinen Kopf abends nach rechts legt bilden die Lichter der Stadtmauer und deren Spiegelung auf dem Meer ein Herz. Ich liebe diese kleinen Details! Als die Kreuzfahrer ihren Ausgang beendeten und mit kleinen Booten, die unglaublich viel Schwell erzeugen, zurückgefahren werden, machen wir Baby-ELMO fertig zum Übersetzen in die Stadt. Kotor ist eine ganz wundervolle Stadt! Uriger als manche der Städte in Kroatien. Mit seinen kleinen Gässchen und der unförmigen Stadtmauer erinnert es ein wenig an Dubrovnik. Nur nicht ganz so chic und geradlinig, was ich unglaublich sympathisch finde.

Karneval in Kotor

Außerhalb der Mauer

Wir schlendern ein wenig. Finden viele süße Katzen, die ich alle gerne einpacken würde obwohl ich lieber einen Bootshund hätte. Matthias merkt an, dass wir für eine Katze zu wenig Ceterizin für ihn an Bord haben… Da ich ihn nicht umbringen möchte, schiebe ich diesen Gedanken weg und gebe mich wohl besser mit den Moskitos als Haustieren zufrieden. Nach einem leckeren Essen geht es zurück zu ELMO. Wir sind vollgefuttert, müde und möchten nur noch in die Koje.

Perspektivwechsel

Cat of Kotor

In Kotor ist Waschtag

Am Morgen darauf rufen wir bei unserer Versicherung an, auch wenn die mit dem Vorfall nichts zu tun hat. Danach „sicherheitshalber“ – denken wir uns – bei der französischen Versicherung. Die wundern sich, woher wir die Policennummer ihrer Klienten hatten und sagten, bei ihnen wäre noch nichts eingegangen. Spitze! Unglaublich viele Telefonate für geschlagene 6,70€ pro Minute müssen wir tätigen bis wir alles nur noch über E-Mail machen wollen. So tippt sich Matthias nun die Finger wund, zwischendurch immer wieder fluchend, weil man uns zum x-ten Mal darauf hinweist, den Schaden doch bitte mit unserer eigenen Kasko-Versicherung zu klären, was wir vehement ablehnten. Da wir das geparkte Auto waren, in welches ein anderes Auto hineingefahren war. Ein Gutachter soll sich das ganze anschauen, schrieb die Dame, er würde sich wegen eines Termins bei uns melden. OK, gut! Gerade stiefeln wir durch die kleinen Gässchen Kotors, wollten die Stadtmauer erklimmen und noch etwas essen als Matthias Handy klingelt. Der Gutachter. Morgen 12 Uhr. Alles klar! Es kam Bewegung in die ganze Sache, was uns glücklich stimmte. Wir bewegten uns auch, nämlich hoch auf die Stadtmauer. Unmengen von Stufen, die von dem vielen Auf- und Absteigen der Menschen schon glattgeschliffen waren. Alle Stufen haben unterschiedliche Höhen, eineinhalb Schritte sind es, die man machen muss um die nächste Stufe zu erklimmen. Manchmal fehlen Teile. Festes Schuhwerk mit drei Ausrufezeichen hatte ich vorher gelesen und musste ein wenig grinsen, als wir an unserem Ziel (die Hälfte der Höhe der Stadtmauer), einer kleinen Kirche ankommen und ich ein Mädchen in Flip-Flops vor mir sehe, deren Zehentrenner sich gerade verabschiedet hat. Sichtlich genervt war sie und saß in der prallen Sonne. Wir schütten 1,5 Liter Wasser in uns rein und beschließen den Sonnenuntergang hier oben abzuwarten.

Kein leichter Aufstieg für uns zwei Fitnessbunnies!

Schon beim Hochsteigen hatte ich ein kleines Hungergefühl verspürt. Wir wanderten alle Stufen mit Spatz-wart-mal-hier-siehts-toll-aus-Foto-Verzögerung wieder nach unten, noch mal durch die Gässchen, wo sich nun die Leute in der warmen, abendlichen Stimmung einer mediterranen Stadt beim Essen tummeln und Straßenmusikern lauschen.

Kotor von oben

Noch ein Buchtpanorama

Ein schöner Bettempel

Buntes Treiben in den Gassen

Einkaufen müssen wir auch noch. Unser Glück – der Supermarkt liegt gegenüber von einem kleinen Grill, den Matthias austesten möchte, denn der ist bei TripAdvisor als bestes Restaurant in ganz Kotor eingetragen. Im Supermarkt nervt mich ein kleiner deutscher Junge der die ganze Zeit seinen Vater belästigt, das er alle Süßigkeiten zu kaufen hat, die der Laden bietet. Der Kleine ist so penetrant und unverschämt, fast schäme ich mich für seinen Vater in Grund und Boden, der antiautoritär besonnen bleibt und nach und nach, später gemeinsam mit seiner Frau die lautstark eingeforderten Süßigkeiten in den Wagen räumt.

Gegenüber am Grill finden Fleischliebhaber das Schlaraffenland. In zwei prallvolle Theken frisches Fleisch, alles was das Herz begehrt, aus der hauseigenen Metzgerei anscheinend. Eine Theke mit Salaten und Saucen. Ein Junger Mann steht an zwei Holzkohlegrills, wendet, schürt und legt nach. Der Chef „Bono“ nimmt die Bestellung auf, sortiert die Rohware zusammen, übergibt sie dem Typ am Grill, zwei Frauen kassieren und bestücken die Bestellungen mit Salat, Saucen und Beilagen. Wir müssen warten. Der Chef sagt es dauert lang – 45 Minuten. Wir überlegen die Einkäufe schnell zu ELMO zu bringen, da die Schokolade, die wir gekauft haben bestimmt jetzt schon nach Italien gelaufen ist. Der Chef korrigiert, 20 Minuten. Wir bleiben. Wir sitzen draußen auf zwei Barhockern vor dem offenen Fenster und schauen dem Jungen am Grill zu, wie er sein Fleisch wendet. Eine der Damen dreht sich um, steckt sich eine Kippe an. Schön! 😉 Ich lache und finde diese Kaschemme ultrasympathisch! Tanjga – unbedingt hingehen wenn man dort ist! 4,5 von 5 ELMO-Sternen. Wir nehmen unser Essen als Dinghi-away und versinken zurück an Bord im montenegrinischem Schlemmer-Himmel. Halten uns die Bäuche und schauen noch eine Runde Game of Thrones bevor wir selig schlummern.

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