Hallo Mandy, Alex und Blue

Sofort waren wir blitzverliebt in diese Beiden, die so wunderschön unterschiedlich nicht sein könnten, aber gemeinsam ein herrlich sympathisch, trockenes, humorvolles, spritziges Team abgeben. Während Mandy wie ein Wasserfall anfängt zu quatschen, sitzt Alex erst mal mit seiner Alpacawollmütze, etwas zurückhaltender, in der prallen Frühlingssonne auf ELMO. Wir ziehen den Strohhut vor so viel Mut, sich auf solch ein Abenteuer einzulassen, obwohl man vorher nur mal eine kleine Jolle gesegelt ist und noch nicht wirklich Plan von Dickschiffen hat. Und das ist es, was die Reise von Mandy und Alex so wunderbar abenteuerreich macht!!! Alle „Firsts“ kann man miterleben, zittert, lacht und freut sich mit, wenn eine neue Folge der Crew auf YouTube online geht. Bei der Qualität der Videos könnte man meinen, sie wären schon Jahre unterwegs, denn verwackelte Bilder, schlechte Schnitte und seltsame Vertonungen sucht man hier vergebens. Geliefert werden dagegen wunderschöne, fast schon kunstvolle Bilder mit viel Detailliebe aus dem Bordalltag der Beiden, Hochs und Tiefs werden dokumentiert mit einer wunderbaren Briese an deutsch-holländischem Humor! Absolute Empfehlung von uns sich diese beiden Raketen mal näher anzusehen und ihnen auf der Reise zu folgen!

WARUM MACHT IHR DAS?

“Wer immer tut was er schon kann bleibt immer das was er schon ist.”

Wir haben uns als Studenten kennengelernt und haben in unterschiedlichen Ländern studiert und gelebt. Nun sind wir 5 Jahre in Berlin verwurzelt gewesen und haben so langsam gemerkt, dass der Trott uns verändert hat. Wir vermissen die Zeit, in der wir von Ort zu Ort gereist sind und mehr gemacht haben als tagsüber getrennt zu arbeiten und abends gemeinsam fernzusehen.

Die Auszeit ist eine von langer Hand geplante Reißleine und eine Zäsur unserer Zwanziger Jahre hin zu den Dreißigern. Und auch sowas wie ein allumfassender Kompatibilitätstest, 24/7 auf 10,80 Metern.

Wie in einem seichten Facebook-Post haben wir uns gefragt, wann wir zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht haben. Vor unserer Oceanis 361 haben wir noch kein Kielboot gesegelt, und die Menge an “Firsts” die wir uns erhofft haben ist definitiv eingetreten. Der Mensch wächst an seinen Aufgaben.

WANN IST DER BESTE ZEITPUNKT FÜR EINE
AUSZEIT?

Unser Arbeitgeber hat oft gesagt: Wenn es gut läuft, ist es Zeit für Transformation und Veränderung. Sie meinten damit aber eher die Firma selbst. Wir standen nach 5 Jahren Arbeit mitten im Job, wussten endlich was wir können, und haben dann auf diese weisen Worte gehört. Jetzt mal transformieren: Von Digital/Agenturmenschen zum Dieselmechaniker, Koch, Klempner, Segler, Römisch-Katholisch-Parker. Was mit den Händen abseits der Tastatur, neue Talente finden.

Wir treffen zur Zeit viele Liveaboards und Chartercrews, die um einiges älter sind als wir. Sie würden sagen, der beste Zeitpunkt ist unser Jetziger.

WORAUF WÜRDET IHR AN BORD NIE VERZICHTEN?

Ein SUP, viel SBF 50, 420 Ah geballte Domestic Bleipower, die DJI Drohne, 30GB Datenvolumen. Unsere große Nasszelle.

EUER BESCHISSENSTER MOMENT AN BORD?

2, gleich zu Beginn unserer ersten Momente überhaupt:

Wir wussten nicht, wie man anständig ankert und haben uns in unserer ersten Nacht außerhalb der Marina eine Boje in Meganisi geschnappt. Die hat über Nacht auch gehalten aber am nächsten Tag als wir in der Stadt waren nicht mehr. Kurz vor der gegenüberliegenden Kaimauer haben wir unser driftendes Zuhause dann mit dem Dinghy aufgeschnappt. Seither bin ich (Alex) gebrandmarkt, selbst und insbesondere unter Anker und 50m Kette. Ohne Ankeralarm App geht nichts mehr aber das sichtbare Rumgeeiere per remote übertragener Position macht mich nur noch nervöser. Vielleicht ist Schrödingers Anker doch die bessere Variante. Ob das Boot da ist weiß man erst wenn man wieder in die Bucht gucken kann.

Unser erstes Gewitter.

WOVOR habt ihr AM MEISTEN ANGST?

Alex: Dass das Boot wegdriftet wenn ich nicht in der Lage bin zu reagieren.

Mandy: Dass Alex nicht darüber hinweg kommt. Und Patenthalsen.

Das abdriften schränkt uns oft ein, bei einem längeren Landgang, und ich habe das Gefühl wir verpassen dadurch einige tolle Momente und Orte.

WANN habt ihr DAS LETZTE MAL HERZLICH GELACHT?

Das haben wir uns damals auch in Berlin gefragt und dann entschieden die Auszeit zu nehmen. 100% der Charaktere, die wir hier auf Booten treffen sind interessant und herzlich. Welche langweilige Person lebt schon auf einem Boot…

Wir lachen mit ihnen nahezu jeden Tag, und darum geht es doch, oder?

GAB ES JEMANDEN ODER ETWAS, DER, DIE ODER DAS euch INSPIRIERT HAT?

YouTube. Und nein, nicht die deutschen Teenager-Kanäle oder der Berlin Tag & Nacht Channel. Leser; wenn ihr gerade an Land seid und den Luxus einer Standleitung habt, checkt mal aus was die Kanadier, Amerikaner, und Australier auf dieser Plattform treiben. Wir glauben, dass die nächsten Jahre unglaublich spannend werden und das, was früher als Mainstream-Unterhaltung galt, z.B. Big Brother, Jersey Shore, oder Kardashians, in dieser jungen Generation sein Ende finden wird.

Sailing La Vagabonde: von vielen inzwischen disliked weil glossy und werberisch und Baby Baby Baby, müssen wir stattdessen sagen, dass a) die frühen 2015er Videos dafür gesorgt haben, dass wir überhaupt ans Segeln gedacht haben. Und b) wir aktuell tiefsten Respekt zollen für die Arbeit, die in dieser Produktion steckt und wie sehr sie sich als Menschen entwickelt und Marke positioniert haben. Love it or hate it. Erfolg kommt nicht von nirgendwo.

Sam Kolder, Lost Le Blanc, und eine Reihe an self-made Persönlichkeiten, die inzwischen klassische Produktionen quasi einhandgefilmt in den Schatten stellen. Großes Kino.

Und ja wir geben zu, wir filmen unser Leben an Bord nun auch, und wir bilden uns ein, dass die Erfahrungen die wir zur Zeit sammeln auch andere inspirieren könnten, etwas von langer Hand zu planen, und weniger Kröten bei Starbucks liegen zu lassen. Und beim nächsten Dschungelcamp weg zu sehen.

VERMISST IHR ETWAS?

Ein wenig mehr Platz zum kochen. Wenn man was im Kühlschrank vergisst müssen wir alles umräumen. Eck-Pantry mit Toploader halt.

Ein rechteckiges Bett, das man seitlich betreten kann. Familie.

euer PEINLICHSTER MOMENT?

Ultra-übertriebenermaßen in Ölzeug und mit Rettungsweste die Nacht ausharren, bei einem milden Gewitter in Lakka. Was das geholfen hätte frage ich mich fast jeden Tag. Mandy erzählt diese Geschichte sehr oft und 3 der 4 anwesenden Personen lachen herzlich (siehe oben).

WENN ihr MORGEN FRÜH AN IRGENDEINEM ORT DER WELT AUFWACHEN würdet, WO WÄRE DAS?

Wir sind auf dem richtigen Weg.

Wenn wir morgen früh an einem anderen Ort der Welt aufwachen wollen würden, wären wir gestern dorthin gesegelt.

GIBT ES EIN SCHÖNSTES ERLEBNIS?

Viele viele “Firsts”:

Zum ersten Mal an Bord gegangen, zum ersten Mal ins Wasser gekrant, zum ersten Mal Solar installiert, zum ersten Mal Wasser getankt, zum ersten Mal Diesel getankt, zum ersten Mal den Außenborder gestartet, zum ersten Mal raus aus der Marina, zum ersten Mal Schmetterling gesegelt, zum ersten Mal das Öl gewechselt, zum ersten Mal geankert, zum ersten Mal neu gesetzt, römisch-katholisch verdrahtet, seitlich angelegt; Leute das ist übrigens viel umständlicher als Römisch- Katholisch!!

Mandys schönster Moment: 7.5 Knoten SOG vor dem Wind. 7 Knoten SOG und mit Welle Am-Wind auf dem Bug sitzen. Findet Alex nicht so toll, weil er dann steuern darf.

WELCHE FÜNF BEGRIFFE VERBINDET ihr MIT eurer ZEIT UNTER SEGELN?

Sich selbst und einander neu kennenlernen

Verantwortung übernehmen

Kontrolle abgeben

Freiheit gewinnen

Immer gut aussehen beim einparken.

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