Guardians of Lefkas – Ein Leben zwischen Müllkippe und Straße.

Man hört das Gebell der Hunde, sieht aber nur wenige auf der Straße. Als Tourist auf der Durchreise nimmt man hauptsächlich die vielen Katzen wahr, die hier herrenlos durch die Gegend streifen. Im Porto Café steht eine Box für Tierfuttermittel, in die man Futterspenden geben kann. Ich frage mich ob die Futterspenden genug Hilfe sind oder ob es nicht sinnvoller wäre, seine Zeit und seine Hände zu spenden, wenn man 5 Monate am gleichen Ort verbringt?!

Mit diesem Gedanken fange ich an zu recherchieren und stoße immer wieder auf zwei Profile in Facebook. Sallie und Marta. Marta hat einen Pet Shop in Lefkas und setzt sich mit Sallie für die Stray Dogs der Insel ein. Also denke ich nicht weiter nach, setze mich auf’s Klapprad und fahre zum Laden. Roberto, Martas Mann, sagt das sie zwei weitere Hände ganz bestimmt gebrauchen können und nach einiger Zeit sitze ich schließlich mit Marta in Skippy (einem alten Kangoo) auf dem Weg zur Müllkippe um die Lefkas Guardians, wie sie die Hunde nennt, zu füttern.

Marta und Lola

In meinem naiven Hirn habe ich Bilder von schwanzwedelnden Hunden, die sich furchtbar freuen wenn wir kommen und ihnen Futter bringen. Wir treffen auf ein Rudel, welches uns laut bellend empfängt und sich nicht näher als einem Radius von 50 Meter um uns bewegen. Alles große Prachtexemplare des griechischen Straßenhundemix. Sie sehen stolz aus, gesund, obwohl sie eine sichere Distanz aufgrund ihrer Ängstlichkeit vor uns bewahren. Erst als wir wieder in Skippy steigen und davondüsen, kommen sie zum Fressen. Ich lerne, dass fast alle einen Namen haben: Harris, Rea, Aris, Monica, Artemis, Mia…  Dann ist da noch Gaya, die auf der Straße lebt, in der Nähe der Müllkippe. Sie hat einen Haufen knuffiger Welpen bekommen. Gaya ist dürr, sieht geschafft aus und ich frage mich, wie sie es schafft all ihre Welpen beisammenzuhalten. Wir fahren vorbei an Rex, der ein Grundstück bewacht, halten bei Billy an, der vor Freude beinahe auf die Motorhaube springt, an Joe, die gemütlich in der Sonne chillt und sich ebenfalls wie Bolle über eine Dose Hundefutter freut. Martas Handy klingelt im Minutentakt, immer wieder ist jemand dran, der mal eben ihre Hilfe, irgendwo auf der Insel benötigt. Manchmal sind es auch ihre Kinder und ihr Mann. Sie bekommt kein Geld für diese Art der Arbeit. Es ist ein  Herz- und Seelenjob. Nebenbei schmeißt sie den fünfköpfigen Haushalt, ist Tiertrainerin, verpflegt ihre eigenen Hunde und hält den Pet Shop am Laufen. Irgendwie klappt es – IRGENDWIE!

Wahrscheinlich auch dank Sallie, die sich in Nidri ebenso bedingungslos, mit viel Herzblut, für die Tiere einsetzt, ein paar weiteren freiwilligen Helfern auf der Insel, die den Hunden ein liebevolles Forster Home (ein Heim auf Zeit) bieten oder auch den Restaurantbesitzern, die Reste für die Hunde über haben und aufbewahren, bis Marta sie abholt, wegen des Tierarzt-Teams, das Überstunden schiebt für die Strays, oder auch wegen der Unterstützung, die meist aus Holland oder Deutschland eintreffen.

Es ist eine Gruppe an Freiwilligen, die Little Friends Lefkas.

Little Friends Lefkas, das ist eine Gruppe an Menschen, mit enormer Leidenschaft für Tiere, die ihre Augen vor dem Leid, das manche Tiere auf Lefkas ertragen müssen, nicht schließen können. Egal ob Möwe, Pferd, Hund, Katze, Meeresschildkröte oder Esel, jedem Tier, das in Not ist, wird geholfen. Die Little Friends setzen sich dafür ein, dass die Tiere medizinisch versorgt und Katzen, sowie Hunde sterilisiert werden, um die Tierpopulation der Insel auf einem gesunden Niveau zu halten. Es wird eng mit der lokalen Bevölkerung und der Gemeinde zusammengearbeitet um ein Bewusstsein für artgerechte Tierhaltung zu schaffen. Viele gedumpte (weggeworfene) Tiere bleiben jedoch immer noch die größte Herausforderung. Sie werden verhaltensmäßig von Marta betreut, die professionelle Tiertrainerin ist und von den Freiwilligen auf ein neues Leben vorbereitet.

Es kostet einen enormen Zeitaufwand, Liebe, Geduld und Willenskraft, sich mit den wilden, streunenden Hunden anzufreunden, was viele Menschen oft garnicht wissen.

Auf dem Peloponnes werden diese Hunde deswegen auch Ghostdogs genannt. Geisterhunde. Weil sie nie zu sehen sind, da sie zu viel Angst vor Menschen haben. Ich bin froh das es solche Ghostdogs in Lefkas nicht mehr gibt – weil Marta und Sallie sie finden und sich um sie kümmern!

Sallie auf dem Weg nach Thessaloniki. Selbst dort liegen ihr die Hunde zu Füßen! Sie hält auf der Strecke an und hält immer mal wieder Ausschau. Sieht sie einen hungrigen Hund, wird schnell die Dose oder das Trockenfutter aus dem Auto geholt.

„Die Stadt könnte mehr tun, mehr unterstützen, denn es ist doch eigentlich ihr Lefkas.“ – denke ich immer wieder, während ich auf Martas Beifahrersitz hocke, Glücksgefühle, traurige Tage, stressige Zeiten und Momente mitbekomme, die einem nicht nur unter die Haut, sondern mitten ins Herz gehen. Tag für Tag, Woche für Woche und Monat um Monat realisiere ich, wie herzzerreißend, rau aber auch unglaublich sanft, zeit- und gefühlsintensiv, sowie wunderschön es ist mit diesen tollen Wesen zu arbeiten.

Mehrere Leben für die Tonne!

Immer wieder werden Welpen gedumpt, sie werden in Plastiktüten in die Mülltonne vorm Lidl oder sonst wo abgeladen. Zum sterben verurteilt! Diese Welpen landen zu Hauf bei Marta und Sallie.
„Dieser Winter ist hart“, sagt Roberto. Normal würde es im Winter weniger.

Amanda

Otis

Ringo

Man kann es kaum glauben, aber Amanda, Ringo und Otis sind Geschwister! Sie sind so unglaublich unterschiedlich. Otis nicht größer als eine Hand, Amanda ist schon ein halber Arm und Ringo, der Brocken, da braucht man schon fast ´ne gute Rückenmuskulatur um ihn zu heben. Mittlerweile ist er jetzt schon so groß wie seine Mama Jas. Jas wurde ausgesetzt und hat die Welpen bei Marta im Pet Shop bekommen. Wesentlich besser als auf der Straße!

Otis inspiziert die Schafe die ungefähr 40 mal so groß sind wie er!

Doch momentan ertrinken die Beiden in Welpen. 

Und so werde auch ich Mama von 5 Welpen. Samson, Simba, Socks, Sofie und Stanley. Nachmittags geht‘s auf dem Klapprad ein paar Kilometer an den Rand der Stadt um den Pupis ein paar Stunden Auslauf zu ermöglichen, ihnen grundlegende Dinge, wie Platz, Sitz und Komm beizubringen, den Platz und die Hütte zu säubern, ihnen ihr Fressen zu geben und manchmal auch einfach nur um dazusitzen und diese unbedarften Wesen anzuschauen, die glücklich über die Wiese springen, balgen und auf Oliven rumkauen. Ich teile mir die Arbeit mit Evangelia, einer süßen Griechin, die selbst zwei Beagle hat. Bevor die Kleinen hier rumspringen durften, wurden sie beim Tierarzt durchgecheckt, entfloht, entwurmt und geimpft. Wir machen Fotos für die Vermittlung nach Deutschland und Holland, versuchen sie zu sozialisieren und uns so gut wie möglich um sie zu kümmern. Das alles geht nicht, ohne gefühlsmäßig voll drin zu hängen und schon bald schießen mir die Tränen in die Augen, nur beim Gedanken, dass sie bald alle nicht mehr dort sind, auch wenn es einem ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert, denkt man daran, dass sie ganz bald schon eine wundervolle Familie bekommen werden.

Zerreißprobe

Stanley

Simba

Socks

Sofie

Samson

Ich bin stolz auf mein kleines, freundliches, quirliges Rudel. Marta gibt mir allerlei Tipps zum positiven Training mit den Hunden, wie man spielerisch, ohne Druck und mit viel Liebe den kleinen Fellnasen beibringt, was die Menschen so wollen. Eigentlich verrückt oder?! Was die Menschen wollen! Evangelia muss weg und so übernehme ich die ganzen Tage bei den Hunden. Manchmal kommt Marta mit ihrer Mama vorbei, bringt Futter und Wasser und wir quatschen ein wenig. Am liebsten würde ich sie alle einpacken und mit aufs Boot nehmen. Matthias und ich führen Endlosdiskussionen ob ein Hund an Bord jetzt Tierquälerei ist oder nicht. Früher hab ich gedacht, „Ich möchte mal irgendwann einen großen, lieben, schwarzen Hund, eine treue Seele, ein Weibchen!“ und dann steht da Samson vor mir. Ein Rüde, weiß mit beigen Flecken. Nicht, das er nur rein phantastisch zu Elmo passen würde, nein! – Immer wieder kommt er an, setzt sich vor mich und macht mit seiner Pfote klar, dass wir jetzt mal kuscheln sollten. Sobald ich auf dem Boden sitze, setzt er sich zwischen meine Beine und lässt sich nach hinten fallen, als wäre ich seine Hängematte. Er ist verschmust, genießt am liebsten die griechische Sonne und freut sich riesig über Wasserflaschen, die er aus meinem Rucksack klaut, wenn die Mädels oder Stanley zu heftig spielen wollen, hört er lieber auf. Er lässt erst mal die Anderen neue Dinge erforschen um sich dann selbst zu überwinden und auch Unbekanntes zu erforschen. Ein kleiner Softie. Er ist freundlich und schwingt mit dem ganzen Körper wenn Menschen kommen. Er hat mein Herz gestohlen.

Egal welches Wetter draußen tobt, es geht auf zu den Hunden. Ein paar Minuten später ist mir der Schirm um die Ohren geflogen.

Hängemattenbuddies – Danke Marta für dieses Foto!

Sofie tut es ihm gleich. Ein sanftes süßes Mädel mit wundervollem Charakter. Simba gewöhnt sich an Streicheleinheiten und fasst langsam Vertrauen in diese seltsame Gestalt, die man Mensch nennt. Socks und Stanley brauchen recht lange, bis man sie mal Streicheln darf. Doch Vertrauen haben sie nach ein paar Wochen alle und jeder Charakter ist so einzigartig, verblüffend und wundervoll. Auch wenn Stanley die Hand, die ihn kraulen will, komisch findet, ist er derjenige, der am schnellsten lernt und Hummeln im Hintern hat. Direkt aufspringt und sich wie ein kleiner Macho aufspielt wenn jemand zu nah ans Rudel kommt. Lange Rede kurzer Sinn, es fühlt sich an als wären sie meine Babies und die müssen jetzt nach und nach in eine andere Familie. Scheiße! – Das bricht einem das Herz! Ich frage Sallie und Marta ob das Gefühl, je mehr Hunde man betreut und auf die Reise schickt, weniger wird. Nein, nicht wirklich – verraten sie, aber man freut sich ebenso darüber, dass sie ein besseres Leben haben werden, in wundervollen Familien, statt in der Mülltonne ihr kurzes Leben in einer Plastiktüte zu verlieren! Und nun wird mir auch klar, warum die Beiden sich wie kleine Schneekönige freuen, wenn sie über Facebook oder sonstige Art und Weise mitbekommen, wie es ihren Schützlingen in den neuen Familien so geht. – Mir ergeht es schon bald nicht anders!

Und da ist er, der Tag als nur noch 3 aus der Rasselbande da sind. Seltsames Gefühl! Socks und Simba bleiben beieinander, sie sind gemeinsam adoptiert worden, von einer Familie! Das ist wunderbar und ich freue mich unendlich als ich die Nachricht von Marta bekomme, das die beiden gut in ihrer neuen Familie angekommen sind.

Und da waren es nur noch drei.

Samson und Sofie bringe ich mit Matthias und Sallie gemeinsam an den Flughafen. Sallie fliegt mit Sofie und ein paar Hunden nach Holland. Es geht so ratzfatz, dass ich Sofie nur noch einen schnellen Kuss gebe und nichts realisiere. Matthias und ich warten mit Samson und ein paar anderen Hunden darauf, das Bettina aus Deutschland kommt und sie abholt. Wir gönnen den Kleinen ein wenig Auslauf, etwas zu trinken und wenn sie ihre Aufregung vergessen, auch einen kleinen Snack. Bettina ist angekommen, es bleibt ein bisschen Zeit zu quatschen und in aller Ruhe können wir die Hunde zum Boarding fertig machen. Als Samson durch die Sicherheitskontrolle geht, bricht meine kleine Welt zusammen und die Tränen lassen sich nicht mehr zurückhalten. Ein fieses Gefühl von Traurigkeit gepaart mit der Hoffnung, dass er es schon bald ganz toll haben wird, fällt auf mich ein. Scheißtag und toller Tag in Einem. Gefühlschaos pur! Sallie wird erst morgen zurück nach Thessaloniki kommen, Matthias und ich verbringen eine Nacht im Hotel. Da möchte ich jetzt auch so schnell wie möglich hin! Einfach ins Bett und pennen. Die Fahrt von Lefkas bis Thessaloniki dauert mit kleinen Pausen 5-6 Stunden, Sallie macht das grad bis zu 3 Mal die Woche. Ohne viel Liebe zu den haarigen Vierbeinern würde das nicht gehen. Es ist eine Sisyphusarbeit! Alles ist eine Sisyphusarbeit! Es scheint wie ein ewiger Kreislauf aus wilden  Gefühlen.

Die letzten Minuten bevor der Flieger geht.

Matthias und Timmy

Stanley ist als einziger der Geschwister über geblieben. Von den Gypsies hat Marta Leezy abgeholt und wir hoffen darauf, dass die beiden sich verstehen. Und es klappt direkt auf anhieb! Sie lieben sich – hat man das Gefühl. Stanley hat endlich eine Spielpartnerin, die ihm auch mal Kontra gibt, denn er war schon manchmal etwas ruppig. Nachdem nur noch die zwei Softies Sofie und Samson das Heim mit ihm teilten, hatte er nicht mehr allzu viele Raufbuddies. Neue Erfahrung. Auch für ihn.

Leeza

Spielen am Strand.

Leider hat man oft nicht die Zeit die Hunde an Leinen, Halsbänder geschweige denn den Strand und das ganze Außenrum zu gewöhnen. Leezy und Stanley haben den Tag auf alle Fälle sehr genossen. Und wir auch!

Es gibt nur wenige Griechen die ihre Hunde oder auch die Katzen sterilisieren oder kastrieren lassen. Es ist ihnen häufig schlichtweg zu teuer. Dementsprechend gibts viele Streuner. Ich höre von Krankheiten. Parvo oder Leischmaniose, Flöhe oder Würmer sind eigentlich an der Tagesordnung. Alle Streuner einfangen und vermitteln bringt auch nichts! Das wird mir klar, als ich die Hunde auf der Müllkippe besser kennenlerne. Es ist ihr Leben, die fühlen sich dort wohl, sie wissen, wie man dort lebt und sie lieben ihr Rudel! In meinen Augen unmöglich diese Hunde in ein sauberes, perfektes Heim mit Menschen quetschen zu wollen!

Auch wenn sie Streuner sind, sie sind Frei! 

Aris, der King der Müllkippe.

Gyra ist jetzt umgezogen, sie lebt nun am Busbahnhof oder beim Supermarkt.

Und so sitzen wir in Skippy, dem kleinen grauen Kangoo, und warten darauf, dass uns eine dieser Dump-Girls in die Falle geht. Denn was man tun kann ist, sie sterilisieren zu lassen, damit nicht wieder 12 Welpen alle paar Monate auf der Müllkippe oder in der Stadt rumspringen. Marta hat im Kopf wann die Hündinnen läufig werden. Die verdammte Falle ist Schweine-schwer! Zwei Personen mit viel Muskelkraft sind nötig um sie aus dem Auto zu hieven. Mit Hund drin, braucht man eigentlich eine dritte oder vierte Person, aber die gibts oft nicht. Wir schaffen es Monica einzufangen und zu sterilisieren, Rea zum Glück auch. Die treibt sich mittlerweile nämlich nicht mehr mit ihrem Buddy Harris auf der Dump rum, sondern ist zu Lino, Scott und Anna in die Marina umgezogen. Gyra, die mittlerweile am Busbahnhof und beim nahegelegenen Supermarkt lebt, kennt die Falle von der Monica-Aktion und geht nicht rein! Gaya misstraut der Falle ebenfalls, „die Mama von 10“, wie wir eine weitere Hundedame nennen, die das letzte mal 10 Welpen geworfen hat, kennt die Falle ebenfalls und nähert sich nur wenige Meter. So gehen pro Hund schon mal 3-4 Stunden am Tag ins Land und keiner geht in die Falle. Es gibt Tage, da wird die Falle 4-5 Mal aus dem Auto und wieder ins Auto gehoben, am Ende merkt man, dass man keine Kraft mehr hat.

Rea verfolgt nun jeden meiner Schritte, seitdem wir sie sterilisieren haben lasen. In Harris hat sie einen treuen Begleiter. Sie hängen gerne gemeinsam im Schatten der Autos in der Marina ab.

Lino

Lino und Scott stehen am Steg und warten auf ihre Streicheleinheit.

Wie überall, gibt es hier unterschiedliche Charaktere an Menschen. Zum einen die, die sich um die Tiere kümmern, wie die Marinieros oder Dimitri, der in der Marina in einem kleinen Office arbeitet. Sie kümmern sich um Lino, Anna, Scott und nun auch um Harris und Rea. Sie gehören dazu, werden gestreichelt, mit Futter und Wasser versorgt und führen dort ein recht entspanntes Leben, auch wenn sie niemandem gehören.

Sallie und Morfi – Marta took this special moment on her camera. Thank you Marta ;*

Lefkas ist ihre Familie.

Lefkas ist auch die Familie von Mitsos, den man immer in der Stadt antrifft. Jeder kümmert sich ein bisschen. Von manchen Restaurantbesitzern bekommt er eine Fußmatte, damit er im Winter nicht auf dem kalten Boden schlafen muss, hier und da fällt mal ein Stück Souvlaki für ihn ab und wenn er besonders Angst vor Knallern und Böllern an Karneval hat, darf er auch schon mal drin schlafen.

Doch dann gibt es auch die andere Seite. Menschen die die Hunde eigentlich nur vergiften wollen und weg haben wollen. Sie legen Köder aus, für Katzen und Hunde. In Sivota sollen bald schon 10 streunende Katzen in einer Nacht sterben. Die Hunde sind auch oft nicht mehr zu retten, haben sie das Gift einmal gefressen.

Eine ganz andere Art und Weise lerne ich hier auch kennen, schon lange bevor ich mit Marta und Sallie in Kontakt komme. Die Menschen, die ihre Hunde an einer Leine anbinden, manchmal nicht mehr als 5 Meter Kette. Diese Hunde fristen dann ihr Leben an der Kette, neben dem Haus, bei Tag und Nacht, Wind und Wetter in ihrer kleinen Hundehütte – draußen. Das ist eine extrem weit verbreitete Art der Hundehaltung in komplett Griechenland!

Auch grauenhaftes bleibt einem nicht erspart und so erfahre ich von einem Hund, dem ein Karabiner durch die Haut am Hals gezogen wurde, weil man wohl kein Halsband hatte. Oder von Willy, der zum Tierarzt gebracht wurde und dessen kompletter Penis abgerissen war und seine Hoden zerstört. Was da passiert ist, weiß kein Mensch! – Vielleicht will man es auch lieber nicht wissen!

Was hoffen lässt – es gibt doch immer wieder Menschen, die diesen armen Seelen helfen, sie versorgen und heilen. Willy hat zwar keinen Willy mehr aber kann trotzdem wieder durch den Garten hüpfen, pinkeln, sich über Streicheleinheiten freuen und schmusen – weil es ein kleines Team an Menschen, wie Sallie, Marta, Roberto und David gibt, die sich ihrer annehmen, Soula, Aglaia und Alex, die Tierärzte, die nicht scheuen, auch die schwersten Fälle zu behandeln und all die anderen, die jetzt hier nicht namentlich erwähnt sind.

Denn sie gemeinsam sind die Familie der Lefkas Guardians!

Lefkas ist meine Familie – Mitsos in der Stadt


Adopt don’t shop

Ihr möchtet einem Hund oder einer Katze ein neues Zuhause schenken? Bevor es zum Züchter geht – überlegt bitte kurz, ob ihr in der Lage seid, einem kleinen Streuner, der von der Straße und damit oft vor dem sicheren Tod gerettet wurde, ein Zuhause für immer zu geben.

Die Holländische Organisation Atlas Animal Project arbeitet schon über Jahre mit den Little Friends Lefkas und einer Organisation auf Kos eng zusammen, falls ihr Fragen zu Adoptionen habt, einfach dort melden!

Helfen:

Wenn ihr mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegt, meldet euch als Flugbegleiter für die Tiere. Die Organisationen übernehmen alle organisatorischen Aufgaben, ihr müsst nur dabei sein, wenn die Tiere eingecheckt werden und am Ziel abgeholt werden können. Es werden immer händeringend Personen gesucht!

Hier könnt ihr Futtermittel spenden oder Sterilisationsprojekte unterstützen.

 

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